Lebensmittelverschwendung in Österreich
Lebensmittelverschwendung ist ein ernstzunehmendes Problem in Österreich und auf der ganzen Welt. Millionen Tonnen Lebensmittel, die noch genießbar sind, werden jedes Jahr weggeworfen. Ein enormer Schaden für das Klima, die Wirtschaft und besonders für von Armut betroffene oder Hunger leidende Menschen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Aspekte der Lebensmittelverschwendung, ihre Ursachen und mögliche Lösungen.
Wie viele Lebensmittel werden in Österreich weggeworfen (Zahlen / Daten / Fakten)
Die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln in Österreich ist alarmierend. Neueste Schätzungen gehen von 1.000.000 Tonnen (1 Mio. !) verschwendeter Lebensmittel jährlich aus. Das entspricht etwa 116 Kilogramm pro Person pro Jahr.
Das ist enorm.
Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Problems und unterstreichen die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen.
Eine große Menge der weggeworfenen Lebensmittel besteht aus Obst und Gemüse, gefolgt von Backwaren, Molkereiprodukten, Fleisch und Fisch. Mehr als die Hälfte der Verschwendung passiert in privaten Haushalten, weil zu viel eingekauft wurde oder Lebensmittel ablaufen.
Doch Lebensmittelverschwendung passiert natürlich auch in der Lebensmittelproduktion und -verteilung. Ein paar der Gründe, warum verschwendet wird, sehen wir uns im folgenden Abschnitt an.
Die 6 häufigsten Gründe für Lebensmittelverschwendung
Seit Beginn unserer Mission haben wir bereits über 100 Gründe gezählt, warum gutes Obst und Gemüse weggeworfen wird - und unternehmen den Versuch diese grob zusammenzufassen:
Grund 1: Falsche Größe
Für den Supermarkt müssen Früchte oft die richtige Größe haben. Es ist alles optimiert - so auch die Obst und Gemüseregale. Zeit nehmen zum abwiegen? Wollen viele Konsument:innen nicht. Auch werden beim Verkauf von einzelnen, losen Früchten die unterschiedlich großen Früchte auf der Suche nach der Richtigen öfter angegriffen, wodurch sie schneller schlecht werden und es zu einem Verlust für den Markt kommen kann. Deshalb gibt es oft nur eine sehr geringe Toleranz in Zentimeter oder Gramm, in die die Früchte fallen müssen.
Grund 2: Zu Viel
Bauern und Bäuerinnen müssen oftmals exakte Liefermengen zu bestimmten Zeiten garantiert abliefern können um gelistet zu bleiben. Doch um das erfüllen zu können und für die Lieferziele abgesichert zu sein, müssen viele Faktoren, wie etwa das unberechenbare Wetter, bedacht werden. Wenn das Wetter dann viel besser ist als erwartet, werden mehr Früchte reif als nötig. Darüber hinaus gibt es noch saisonale Überschüsse aufgrund gleichzeitig reif werdender großer Mengen und auch wenn der erste Frost kommt müssen oft große Mengen gleichzeitig sofort geerntet werden. In manchen Fällen sinkt auch die Nachfrage mit der Zeit und Reste werden auf dem Feld belassen.
Grund 3: Nicht schön genug
Wenn die gereiften Früchte kleine Makel oder lustige Charakteristika entwickelt haben, dann können schon auch “Kreaturen” entstehen die Konsument:innen einfach nicht ansprechend finden.
Wirklich absurd wird es aber bei dem Thema Farbe: Tomaten können etwa zu rot sein. Ja, zu rot. Konsument:innen greifen lieber zu den leicht orangen Tomaten - in der Hoffnung, dass diese länger haltbar sind. So bleiben die besten Tomaten beim Bauer oder der Bäuerin über und werden gar nicht erst zum Supermarkt geliefert.Grund 4: Unförmig
Nicht nur die richtige Größe spielt eine Rolle, sondern auch Unförmigkeit.
Obst und Gemüse das zu unförmig ist kann schnell aussortiert werden wenn die Form z.B. nicht Maschinen-konform ist. Aber auch wenn die Form für das Weiterverarbeiten für private KonsumentInnen zu schwierig ist wird aussortiert.
Grund 5: Fehlplanung
Schwierig planbare Szenarien gibt es aber auch auf der anderen Seite. Wenn man z.B. ein Event für über 20.000 Leute plant, denen man über 5 Tage lang frische Äpfel zur Verfügung stellt, dann will man natürlich ebenso abgesichert sein. Da können dann schon ein paar Hundert Kilo übrig bleiben.
Aber auch Supermärkte, Märkte, Gastwirtschaften sowie ProduzentInnen haben es mit Schwankungen und wechselndem Interesse zu tun und bleiben so auf bestellter Ware sitzen.
Grund 6: Ungenutzt
Allein in Wien gibt es unzählige Schrebergärten mit den besten Marillen, Kirschen und Kriecherl die niemand ernten kann oder will. Oftmals ist es einfacher im Supermarkt ein Schälchen Marillen mitzunehmen anstatt das Angebot der Nachbarin anzunehmen, selbst ernten zu gehen, da er/sie zu viele Früchte am eigenen Baum hat für den Eigenverbrauch. Die Früchte fallen zu Boden, fangen dort an zu gären und ziehen Wespen an oder sorgen manchmal zusätzlich auch noch für eine Schneckenplage.
Was kann man gegen Lebensmittelverschwendung tun?
Viele Ursachen der Lebensmittelverschwendung müssen in der Produktion, Wirtschaft und Politik gelöst werden. Aber auch wir als Konsumenten können etwas für den nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln tun
1. Bewusstsein schaffen
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Aufklärungt über die Auswirkungen von Lebensmittelverschwendung. Durch Informationskampagnen und Bildungsprogramme können Verbraucher:innen dazu ermutigt werden, bewusstere Entscheidungen beim Einkaufen und Umgang mit Lebensmitteln zu treffen.
2. Verluste entlang der Lieferkette reduzieren
Es ist entscheidend, dass Produzent:innen, Einzelhändler:innen und andere Akteur:innen entlang der Lieferkette zusammenarbeiten, um Verluste zu minimieren. Dies kann durch eine verbesserte Planung, bessere Lagerhaltung, Verwendung von Technologie zur Überwachung von Beständen und gezielte Schulungen zur Abfallreduzierung erreicht werden.
3. Lebensmittelrettung und -verteilung
Organisationen und Initiativen zur Lebensmittelrettung spielen eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Sie sammeln überschüssige Lebensmittel von verschiedenen Bezugsquellen und verteilen sie an Bedürftige. Solche Programme können dazu beitragen, sowohl die Verschwendung zu reduzieren als auch denjenigen zu helfen, die auf Lebensmittelunterstützung angewiesen sind.
4. Verantwortungsvoller Konsum
Jede:r Einzelne kann durch bewussten Konsum einen Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung leisten. Dies beinhaltet den Kauf nur dessen, was tatsächlich benötigt wird, die richtige Lagerung von Lebensmitteln, die Nutzung von Resten und die Unterstützung von nachhaltigen Produzent:innen und Einzelhändler:innen.
Darum Unverschwendet
Hunderttausende Tonnen guter Lebensmittel werden in Österreich jährlich aus den unterschiedlichsten Gründen verschwendet. Egal ob zu groß, zu klein, zu früh oder spät reif: wir haben der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt. Seit 2015 machen wir es uns zur Aufgabe, dass weniger Obst und Gemüse weggeworfen wird. Wir retten Obst & Gemüse vor der Verschwendung und machen daraus köstliche Produkte. Unterstütze unsere Mission, folge uns auf Social Media, besuche unseren Onlineshop oder empfehle uns als Werbegeschenk in deiner Firma.